Abriss, Neubau und Umbau nach 1945

Schon bald nach Ende des Zweiten Weltkrieges begann in den oberirdischen Teilruinen wieder eine Zwischennutzung durch Betriebe verschiedener Branchen.

1951 erfolgte der Abriss des Großteils der Ruinen. 1955 wurde das Grundstück geteilt und verkauft. Das frei geräumte ehemalige Saalbau- und Gartengelände erwarb das Bezirksamt Kreuzberg. Dort entstand 1959 das Richard-Weiß-Seniorenheim.

Das ehemalige Betriebsgelände der Bockbrauerei ging 1955 in den Besitz des Spediteurs Walter Mann über. Die Spedition Albert Mann, 1918 vom Vater Walter Manns gegründet, war in Berlin der Spezialist für Transporte von Wein- und Spirituosenfässern, die am Güterbahnhof Yorckstraße ankamen und hier in den ehemaligen Brauereikellern zwischengelagert wurden.

Auch lagerte in den Gewölben eine Senatsreserve von über 50.000 Litern Wein und Spirituosen.

Bis 1958 veranlasste Walter Mann eine Reihe von Baumaßnahmen. Teile des ehemaligen Pferdestalls wurden wieder zu Garagen umgebaut, und auf dem Grundriss des abgetragenen ehemaligen Brauereigebäudes entstand der Neubau einer Lagerhalle. Westlich davon wurde ein ebenerdiges Bürogebäude errichtet.

1959 musste der zum ehemaligen Schwankhaus gehörige und noch in Benutzung befindliche Schornstein um vier Meter verkürzt werden, da die United States Air Force um die Flugsicherheit in der Nähe des Flughafens Tempelhof fürchtete.

Bis 1960 wurde nach und nach der Wiederaufbau weiterer Gebäudeteile für neue Nutzer vorangetrieben. Erneut zogen zahlreiche Betriebe ein, darunter die Weinbrennerei und Likörfabrik Stück AG, die Papiergroßhandlung Johannes Klant, eine Rösterei mit Auslieferungslager von Jacobs Kaffee, die Likörfabrik Fugger, der Autoteile-Zulieferer Eberspächer und für einige Jahre die Weingroßhandlung Habel, bei der der Firmengründer der Bockbrauerei, Georg Leonard Hopf, im vorvergangenen Jahrhundert einst angestellt war und sein Lebenswerk begonnen hatte.

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